Ein guter Anfang! Gedanken zum Weihnachtsfest
Erinnern Sie sich an einen guten Anfang? Ich bin schon öfter und freiwillig umgezogen in meinem Leben
und habe jedes Mal mich über den Anfang in interessanter neuer Umgebung gefreut.
Neuanfänge gibt es für Kinder und Jugendliche bei Schulwechseln, in der Arbeitswelt oder in unseren Beziehungen. Und oft sind sie auch schmerzlich. Manchmal aber auch wunderschön: Das knisternde Kennenlernen aus dem eine lebenslange Liebesbeziehung wird, die gespannte Erwartung beim Anfang von Ausbildung oder Studium oder die Zufriedenheit durch die Entdeckung eines schönen neuen Wanderweges –
sich immer mal wieder an eine erste Begeisterung, eine erste Liebe oder ein erstes Staunen zu erinnern tut gut.
Denn zugleich lässt sich damit auch ein mutiger Blick nach vorne verbinden. Was im Leben neu um die Ecke kommt,
könnte auch ein guter neuer Anfang werden.
So viele Abschiede gehören zu unserem Leben, so viel Zukunftsangst kann derzeit viele packen – da kann ein schon erlebter beglückender Neubeginn eine Kraftquelle gegen Angst und Resignation sein. Anfängerinnen und Anfänger bleiben wir Menschen ja ein Leben lang – auch bis ins hohe Alter haben wir noch Chancen, das auch wahrzunehmen und Neues auszuprobieren.
Weihnachten feiern wir in unseren Kirchen als Erinnerung an einen guten Anfang. Die Geburt Jesu bedeutet: Der Himmel fängt neu an mit uns begrenzten Erdenklößen. Ganz neu: In einem Kind. Gott selbst fängt neu an! Darum: Weihnachten müssen wir nicht immer stecken bleiben in unseren gewohnten Abläufen und Ritualen – die können schön sein,
aber manchmal auch eine Last.
Vielleicht ist Heilig Abend diesmal auch ein Anlass über gute Neuanfänge nachzudenken und gelassen zu vertrauen, dass auch 2025 viele solche bringen kann.
Pfarrer Christoph Knack
Bild zur Meldung: Foto: Christoph Knack